Es wird vermutet, dass schon die Römer die Draitschquelle zu schätzen wussten. Eine überregionale Bedeutung bekam der Draitschbrunnen durch den Kurfürst Max-Franz (1784-1801). Dieser wurde durch die wissenschaftliche Beurteilung des Mineralwassers durch Prof. Dr. Ferdinand Wurzer angeregt die Quelle neu zu fassen und eine Kuranlage zu errichten. Ferdinand Wurzer beschrieb in einer Analyse die Eigenschaften des Draitschwassers als „säuerlich, stechend, prickelnd wie Champagner, und eisenhart“.
Kurfürst Max-Franz etablierte in Godesberg 1790 den Badebetrieb. Es wurden Kuranlagen gebaut
(z. B. Redoute, Spazierwege, Hoftheater). Neben Trink- und Bäderkuren wurde auch ein reger Wasserhandel betrieben. Vor dem 1. Weltkrieg wurde das Wasser exportiert und dank seiner hohen Qualität auf mehren Weltausstellungen prämiert.
Es war u.a. das „Tafelgetränk des englischen Hofes“. Im Jahre 1864 erwarb die Gemeinde Godesberg die Quelle vom Staat und ließ ein Treppenhaus zum Quellort errichten. 1871 kaufte die „Stahlbrunnen-AG“, ein Konsortium Godesberger Bürger den Brunnen, erweiterte die Anlage und errichtete an der Brunnenallee ein Mineralbad mit Kurhaus.
Im Jahre 1926 wurde die Godesberger Mineralquelle vom preußischen Minister für Volkswohlfahrt als gemeinnützig anerkannt, aus Godesberg wurde BAD-GODESBERG.
Die Stadt Bad-Godesberg verkaufte im Jahre 1939 die Betriebseinrichtungen für den Wasserhandel, die Mitbenutzung der Mineralquelle und der Wasserhandel blieben nach wie vor jedoch verpachtet.
Die hölzerne Brunnenhalle die zwischen 1902-1904 erbaut wurde, ist 1950 abgerissen worden und durch einen gläsernen Trinkpavillon mit Wandelhalle ersetzt. Die Einweihung des Pavillons war der Beginn des Kurbetriebs 1952.
Zur Erweiterung des Brunnenbetriebes wurde im Jahr 1972 das Kurhaus an der Brunnenallee abgerissen. Es wurde eine neue Fabrikationsstätte zur Produktion von Limonade und Wasser errichtet. Im Juni 1990 musste dieser traditionsreiche Betrieb seine Türen schließen.
Seit Mai 1974 ist das Ehepaar Helmut und Eveline Fiehl Pächter des Draitschbrunnens an der Brunnenallee. 1977 wurde der Trinkpavillon aufgrund der Erweiterung der kommerziellen Fabrikationsstätte abgerissen, die direkt nebenan lag. Das Ehepaar pachtete 1977 das heutige Gelände und erbaute auf eigene Kosten den Draitschbrunnenpavillon.
Im Jahre 1962 wurde im Stadtpark hinter der Stadthalle eine neue Quelle erbohrt, die den Namen „Kurfürstenquelle“ erhielt. Beide Wässer werden bis zu dem heutigem Tage im Draitschbrunnen ausgeschenkt.